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Liebe Café Littéraire-Familie


Am Donnerstag, 22. Juni, findet von 18:30 bis 19.45 Uhr in der Buchhandlung

Schreiber das nächste Café Littéraire statt.

  

 

Unerhörte Stimmen

Christoph Geiser
Brachland   

 

In Brachland, 1980 erstveröffentlicht, knüpft Christoph Geiser nahtlos an das in „Grünsee“ begonnene autobiographische Narrativ an und rückt den »Zerfall der Familie« nun vollends in den Mittelpunkt, weshalb bald von den »Basler Buddenbrooks« die Rede war. Brachland kann mit Recht als einer der herausragenden Familienromane der Schweizer Literatur bezeichnet werden. Am schillernden Beispiel seiner baselbernischen Herkunftsgeschichte legt der Ich-Erzähler Stück für Stück die sowohl Heuchelei und Verdrängungsmentalität als in vielerlei Hinsicht auch Lieb- und Leblosigkeit kaschierende Fassadenhaftigkeit des Großbürgertums kompromisslos bloß. Geiser kommt dabei ohne die Geste der pathetischen, unversöhnlichen Abrechnung aus. Was für den Text einnimmt, sind gerade die minutiös gestalteten und bei aller Kritik an der schier einschnürenden Enge des bürgerlich-liberalen Elternhauses stets liebevollen Figurenzeichnungen sowie der melancholisch-reflektierte Ton. Brachland ist der große Roman einer kontinuierlichen Entfremdung und einer paradoxerweise geteilten Einsamkeit, der sprachlich gewandt von erstickendem innerfamiliärem Schweigen und insbesondere der schmerzhaften Nicht-Beziehung zwischen Vater und Sohn erzählt.



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                                    Meine Lieblingsgedichte

 

                                                          Brachland

                         Wir präsentieren Verse, die uns durchs Leben begleiten 

 

 

Eugen Roth
Mitmenschen Liedtext

   

Ein Mensch schaut in der Straßenbahn
Der Reihe nach die Leute an:
Jäh ist er zum Verzicht bereit
Auf jede Art Unsterblichkeit.

 

 

Robert Gernhardt
Weils so schön war

 

Paulus schrieb an die Apatschen:
Ihr sollt nicht nach der Predigt klatschen.
Paulus schrieb an die Komantschen:
Erst kommt die Taufe, dann das Plantschen.
Paulus schrieb den Irokesen:
Euch schreib ich nichts, lernt erst mal lesen.

 

 

Erich Kästner
Neues vom Tage

 

Da hilft kein Zorn. Da hilft kein Spott.
Da hilft kein Weinen, hilft kein Beten.
Die Nachricht stimmt! Der Liebe Gott
ist aus der Kirche ausgetreten. 

 

   

Termine der Café Littéraires:                             

                                 

2023

 

- 22. Juni